Mein Leben in Togo während meiner Freiwilligenarbeit

Strand in Togo

Julia war als Freiwillige in Togo. An dieser Stelle berichtet sie von ihren Vorbereitungen und gibt wertvolle Hinweise und Tipps zum Leben und Umgang mit den Menschen in Togo.

Meine Vorbereitungen vor dem Abflug

Auch wenn man nicht weiß, wo man bei der Organisation der Auslandsreise anfangen soll, gibt es doch einige Dinge, die man vorab erledigen kann.

So sollte man sich etwa über die Versicherungsmöglichkeiten informieren. Es ist nicht zwingend notwendig, eine extra Auslandsreiseversicherung abzuschließen. Zum einen beinhaltet die Mitgliedschaft einiger Versicherungen bereits eine Auslandsversicherung, zum anderen ist es nicht unbedingt teurer, die Arztkosten selbst zu bezahlen. Dabei kann man ungefähr von ein bis zwei Arztbesuchen in zwei Monaten ausgehen. Pro Arzt- bzw. Krankenhausbesuch – es gibt keine einzelnen Arztpraxen, die Ärzte befinden sich immer im „hôpital“ – sollte man 10-15 € veranschlagen (incl. Medikamente). Natürlich hängt dies auch immer von der Reisezeit ab: In der Regenzeit ist die Wahrscheinlichkeit höher, krank zu werden, da sich die Mücken bzw. Bakterien bei warmer Nässe schneller vermehren.

Des Weiteren sollte man mit seinem Hausarzt die Reise hinsichtlich empfohlener Impfungen besprechen. Dieser stellt dann Rezepte für die jeweiligen Impfstoffe aus, die man anschließend im Tropeninstitut erhält. Es empfiehlt sich, alle Rezepte bzw. Kopien und Belege aufzuheben, da einige Krankenkassen die Kosten übernehmen, unter anderem auch für die Malariaprophylaxe.

Zum Thema Geld bietet es sich sehr an, Bargeld in Euro mitzunehmen. Dies ist die einfachste Variante, die togoische Landeswährung CFA – „Communauté Financière d’Afrique“ zu erhalten. In jedem größeren Ort gibt es eine Bank, auf der man das Geld umtauschen kann. Dabei sollte man darauf achten, keine kleineren Scheine als 20 € mitzunehmen, da einige Bankangestellte sich je nach Laune weigern, diese umzutauschen. Das restliche Geld kann man problemlos im Koffer in der Gastfamilie lassen. Traveller-Schecks sind insofern unpraktisch, dass es kaum Läden gibt, wo man sie einlösen kann und die Banken hin und wieder Gebühren dafür erheben.

Falls einem das deutsche Bargeld ausgeht, sollte man eher versuchen, sich über demnächst anreisende Freiwillige Geld mitbringen zu lassen als zum Beispiel Transfers mit Western Union zu machen. Diese kosten pro Überweisung ca. 25 €, egal bei welchem Betrag.

Eine Vorbereitung, die in den meisten Fällen mit sehr viel Freude verbunden ist, ist das Zusammenstellen von Gastgeschenken. Hierbei ist es gar nicht nötig, teure Investitionen vorzunehmen. Vielmehr sollte man erst einmal seinen eigenen Haushalt nach nicht mehr benötigten Dingen durchforsten. Damit erhalten die Geschenke auch sofort einen persönlichen Charakter, den die Gastfamilie, die neuen Freunde oder wer auch immer das Präsent erhält, schätzen werden. Und hier darf man ruhig zahlreich einpacken. So ist genügend da, um über die Zeit verteilt immer mal wieder jemandem eine Freude zu bereiten. Das macht auch mehr Spaß und vorrangig auch einen besseren Eindruck als alles am Anfang großspurig zu verschenken.

Als Gastgeschenke eignen sich unter anderem besonders überzählige Sport T-Shirts, Stifte (und Spitzer) aller Art, nicht mehr getragenen oder vor allem Billigschmuck, Body-Lotions, Duschgels etc. (dabei muss man nicht vom westlichen „Geruchs-Trend“ ausgehen!).

Wenn man plant, im Land oder in den Nachbarländern herumzureisen, ist ein Reiseführer natürlich angebracht. Den informativsten und hilfreichsten über Westafrika gibt es von Lonely Planet.

Das Leben in der Gastfamilie

Offenheit und Interesse am Unbekannten bringst du sicher mit, wenn du einen Freiwilligendienst in Togo in Erwägung ziehst. Wichtig ist, dieses Interesse möglichst allen Familienmitgliedern entgegenzubringen, nicht nur denen, die dir von Anfang an sympathisch sind. Außerdem solltest du dich darauf einstellen, dass du teils sehr verschiedenen, und dir wahrscheinlich neuen, Männer- und Frauenrollen begegnen wirst.

Der Haushalt

Demnach ist die Frau hauptverantwortlich für die Organisation im Haus. Dies schließt die Kindererziehung, den Haushalt und häufig auch die finanzielle Versorgung der Kinder, z.B. Schulgeld, ein. Der Mann repräsentiert die Familie nach außen und ist daher eher abends zu Hause.

Gemeinsame Tätigkeiten im Haushalt sind eine gute Möglichkeit, um mit der Familie, vor allem mit der Frau, ins Gespräch zu kommen. Auch wenn du zu hören bekommst, dass du ihnen nicht helfen brauchst, schätzen sie deine Hilfe trotzdem. Das heißt, nicht immer erst fragen, ob du etwas helfen kannst, sondern hin und wieder gleich mal mit anpacken. Etwa das Tischabräumen, Wäscheaufhängen oder die Hilfe beim Kochen bieten sich hierbei an. Außerdem kommt ein von dir zubereitetes deutsches Gericht auch sehr gut an und ist gleichzeitig eine nette Geste, die Mühe der Gastfamilie wertzuschätzen. Im Übrigen solltest du wissen, dass du von allen Familienmitgliedern meistens das beste Essen bekommst. Falls du also deinen Nachtisch nicht aufisst, freuen sich die Kinder, wenn du ihn mit ihnen teilst.

Kinder

Charakteristisch für die togoische Familie sind viele Kinder! Dies müssen nicht immer nur die eigenen sein; häufig wohnen Cousins, Freunde, andere Verwandte oder Bekannte gemeinsam auf einem Hof.

Vormittags und teils nachmittags sind die Kinder in der Schule. Danach müssen sie noch Hausaufgaben erledigen. Dich manchmal dazuzusetzen und zu helfen, ist eine prima Möglichkeit, dich mit ihnen anzufreunden. Außerdem haben die Eltern selten Zeit dazu, da sie mit Haushalt oder Arbeit beschäftigt sind. Hinzukommt, dass abgesehen von der relativ hohen Analphabetenrate – in der Stadt ca. 20% – in der Erwachsenengeneration die meisten Familien miteinander Ewe sprechen. Daher ist das schriftliche Französisch häufig nicht besonders gut.

Arbeit

In den meisten Fällen geht der Mann täglich außer Haus, um zu arbeiten. Eventuell hat die Frau auch einen kleinen Job, um zusätzliches Geld für sich und die Kinder zu verdienen. Wenn du mit der Familie warm geworden bist, kannst du durchaus fragen, ob du das jeweilige Familienmitglied mal zur Arbeit begleiten darfst. Die Arbeitswelt in Togo funktioniert sehr anders als du sie aus Deutschland kennen wirst und ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert.

Gottesdienst

Sehr viele togoische Familien gehen sonntags – in ihren wertvollsten Kleidern – gemeinsam in die Kirche. Auch wenn du in Deutschland nichts mit der Kirche zu tun hast, solltest du dir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, an einem togoischen Gottesdienst teilzunehmen. Höchstwahrscheinlich wirst du zwar inhaltlich nichts verstehen, da er auf Ewe abgehalten wird, aber das Meer an bunten Kostümen und laut singenden Togoern ist schlichtweg faszinierend – ein gelungener Familienausflug!

Auf der Straße

Der Alltag vieler Togoer findet zu großen Teilen auf der Straße statt. Daher herrscht dort bis zum frühen Abend – sobald es dunkel ist, kehren alle nach Hause – eine sehr lebendige und gesellige Atmosphäre. Je nach Tageszeit ist alles in ein gelbes, weißes oder rotes Licht getaucht.

Straßenverkäufer

In Togo findest du alles Nötige entweder auf dem Markt oder an kleinen Straßenständen. Die meisten Verkäufer tragen ihren Stand auch durch die Gegend, und zwar auf dem Kopf. Auf diese Art kannst du an jeder Ecke von einzelnen Bananen, über sehr empfehlenswerte gebrannte Erdnüsse bis hin zu Plastikblumen alles kaufen. Meistens gibt es feste Preise. Es schadet jedoch keineswegs, dich vorher über diese zu informieren.

Begrüßung

Wenn du einen Bekannten auf der Straße triffst – oder wenn dich einfach so jemand anspricht -, bist du sozusagen dazu verpflichtet, einige kurze Begrüßungsfloskeln mit ihm auf Ewe auszutauschen. Diese beinhalten um die fünf Sätze für jeden. Das ist nicht viel, kommt aber extrem gut an! Daher solltest du versuchen, diese auf jeden Fall zu lernen. Hierbei stehen dir alle Togoer sicher sehr gern zur Verfügung!

Kinder auf der Straße

Da Kinder einen großen Teil der togoischen Bevölkerung ausmachen, wirst du zu Schulbeginn und -ende Scharen von Kindern auf der Straße sehen. Sie haben meistens einen Schulweg von mehreren Kilometern und sind daher oft in der Gruppe unterwegs. Die fröhliche Stimmung der ausgelassenen und spielenden Kinder ist ein motivierender Start in den Tag!

Geschäfte

Neben den Straßenverkäufern gibt es auch ein paar kleine Läden, „boutiques“ genannt. Häufig sind dies „Tante-Emma-Läden“, die bis unter die Decke voll mit Regalen und darin befindlichem Krimskrams gestapelt sind. Außerdem gibt es äußerst dekorativ gestaltete Schilder von Frisör-, Maler- oder Kräuterstuben sowie von gemütlichen Bars oder Kaffeeständen.

Sicher wirst du auch eine etwas größere „boutique“ finden, in der du europäische Produkte, z.B. Shampoo – die Togoer verwenden Seife in Stücken-, Milch oder Schokolade, kaufen kannst. Abgesehen von überteuerten Preisen solltest du dich jedoch fragen, ob du für die Zeit deines Aufenthaltes nicht auf derartige Artikel verzichten kannst.

Motos

Sehr prägend für die togoische Straße sind auch die zahlreichen “Motos“. Das sind Taxi-Motorräder bzw. -Mofas. Die Togoer nutzen sie für alle möglichen Wege. Daher knattern sie den ganzen Tag lang in höchsten Geschwindigkeiten über die Straße. Fahrspuren wie in Deutschland gibt es nur auf den meist asphaltierten Überlandstraßen. Innerorts fahren die Motos und die wenigen Autos neben- und durcheinander und überholen sich laut hupend. Das hört sich chaotisch an, die togoischen Fahrer sind jedoch sehr unfallfreie und sichere Fahrer.

Für die Fußgänger ist dennoch Vorsicht geboten, ihnen gehört der Straßenrand, da die Motos hin und wieder ausweichen müssen.

Müll

Auch wenn sich das deutsche Umweltbewusstsein sehr dagegen aufbäumt, so sammeln die Togoer jedoch ihren Müll – sofern sie ihn sammeln und nicht irgendwo liegen lassen – hinterm Haus, der dann – inklusive Plastikabfälle – regelmäßig dort verbrannt wird. Alternativ wird der Müll auch gern an den Straßenrand oder -graben geworfen, der ebenso als öffentliche Toilette dient.

Je nachdem, in welcher Art von Organisation du deinen Freiwilligendienst absolvierst, wäre es also eine Überlegung wert, eine Müllabfuhr oder zumindest einen Müllaufsammeldienst anzuregen.

Krankheiten in Togo

Während eines mehrmonatigen Aufenthaltes in Togo wirst du es nicht vermeiden können, krank zu werden. Dabei handelt es sich zwar um andere – in europäischen Augen auch schlimmere – Krankheiten als es sie in Deutschland gibt, die Menschen vor Ort sind aber routiniert im Umgang und der Behandlung dieser.

Häufige Krankheiten

Die häufigsten Krankheiten sind Magen-Darm-Erkrankungen, wie etwa Bauchinfektionen, Würmer oder andere Bakterien. Besonders in der Regenzeit ist aber Malaria auch sehr verbreitet, da die Mücken warme Nässe bevorzugen. Wenn du ein dichtes Moskitonetz hast, und dich in der Dämmerung mit Anti-Mücken-Spray einsprühst, kannst du der Malaria vorbeugen. Außerdem – so sagen es europäische Ärzte – dämmt eine Malariaprophylaxe den Grad der Erkrankung ein. Sie verhindert aber nicht, dass du erkrankst. Höchstwahrscheinlich wird dir vor Ort ein anderer Umgang mit der Krankheit begegnen, als du ihn in Deutschland kennengelernt hast.

Natürlich ist Vorsicht geboten und es schadet nicht, einmal mehr zum Malariatest zu gehen. Die Symptome können so vielseitig sein, dass man einen Schnupfen nicht auf den ersten Blick von einer Malaria unterscheiden kann. An einigen Gebäuden wirst du durchaus Bilder zur Erklärung der Krankheit finden.

Krankenhaus

Wenn du zum Arzt musst, läuft es folgendermaßen ab: Das erste Mal bekommst du ein „cahier“, in dem Name, Gewicht, Datum etc. notiert werden, sozusagen deine Krankenakte. Dieses Heft musst du bei jedem weiteren Arztbesuch mitbringen. Generell läuft alles auf Vorkasse, das heißt bei einem Malariatest bezahlst du vorher, stellst dich an, wirst in den Finger gepiekt und nach ein paar Stunden holst du Ergebnis ab.

Im Krankenhaus wirst du hauptsächlich auf reichere Leute treffen. Die ärmere Bevölkerung kauft ihre Medikamente – einzelne bunte Tablettenstreifen – oder Kräuter auf dem Markt oder bei Medizinmännern ihres Vertrauens.

Vorbeugen von Krankheiten

Krankheiten kannst du vermeiden, indem du sorgsam mit der Auswahl deiner Lebensmittel umgehst. Vor allem solltest du ausschließlich abgekochtes Wasser, „pure-water-packs“ oder Mineralwasser aus der Flasche trinken. Pure-water-packs sind kleine, abgepackte Plastikbeutel mit sauberem Wasser. Sie werden meistens von Frauen auf dem Kopf umhergetragen. Mineralwasserflaschen findest du in jeder  „boutique“.

Auch was Essen von der Straße angeht, solltest du vorsichtig sein: Die ansprechenden frittierten Teigbällchen, die den ganzen Tag in der Sonne schmoren, sind auf jeden Fall in der ersten Zeit mit Vorsicht zu genießen. Auch der Salat birgt ein hohes Krankheitspotential, da er mit „schmutzigem“ Wasser gewaschen wird.

In Togo herrscht vermehrt ein Bewusstsein für den Schutz der Kinder. Viele Familien gehen vorwiegend mit ihren kleinen Kindern zum Arzt. Außerdem gibt es mobile Krankenstationen, die mit Impfstoffen durch das Land ziehen.

Diagnosen

Es kann passieren, dass dir mehrere Krankheiten auf einmal diagnostiziert werden, und der Arzt dir rund zehn Tabletten pro Tag verschreibt. Wenn du dich dazu noch nicht einmal besonders schlecht fühlst, kann es durchaus passieren, dass du in einen Zwiespalt zwischen finanziellem Interesse des Arztes an dir und dir fremden Krankheitsformen gerätst. Damit umzugehen, ist eine persönliche Herausforderung.

Der Verkehr in Togo

Das Verkehrssystem in Togo unterscheidet sich enorm zu dem deutschen. Zum einen unterliegt es einer viel geringeren Verbindlichkeit, zum anderen stellt die togoische Gesellschaft einen anderen Anspruch auf Mobilität. Es gibt sehr viele Fußgänger, da die Togoer auch weite Strecken zu Fuß zurücklegen.

Motos

Das so genannte “Moto“ ist das am meisten verbreitete Verkehrsmittel. Es gibt eigentlich keine festen Abfahrtsplätze, höchstens spontane Ansammlungen einiger Moto-Fahrer. Wenn du mit dem Moto fahren möchtest, musst du nach einem freien Moto Ausschau halten, einfach ein lautes „ksss“-Geräusch machen und der Fahrer hält vor dir an.

Auch hier gilt: Vor der Fahrt bei Bekannten nach den Preisen erkundigen, damit du nicht zu sehr übers Ohr gehauen wirst. Dann einfach entschieden dem Fahrer den Ort und Preis ansagen und aufsteigen. Einige Fahrer nehmen auch zwei Fahrgäste mit. Das ist natürlich etwas günstiger und vor allem spaßiger.

Überlandfahrten

Für weitere Strecken gibt es „Trotros“. Das sind in den meistens Fällen alte, bunt angemalte VW-Busse aus Europa. Sie stehen an den Busbahnhöfen in den größeren Städten. Wenn du in einen kleineren Ort möchtest, hält der Fahrer auch auf Zuruf an. Ganz nach der afrikanischen Manier fahren sie jedoch erst los, wenn sie rappelvoll sind. Das Gepäck wird auf dem Dach mit einem Netz befestigt. Wenn du also nur ein kleines Gepäckstück hast, kannst du ruhig fragen, ob du es mit nach vorne nehmen kannst. Dann sparst du dir die Gepäckkosten.

Vereinzelt gibt es auch Taxi-Autos, „grand-taxis“. Diese sind meist ziemlich provisorisch zusammengehalten, mit Baumwolle befestigte Auspuffe sind keine Seltenheit. Diese Variante bietet sich an, wenn du mit mehreren Personen zusammen unterwegs bist.

Flughafen

Um vom Flughafen in Lomé wegzukommen, ist es sehr praktisch, einen persönlichen Abholer zu organisieren. Gerade angekommen und äußerst desorientiert bist du leichte Beute für die überteuerten Taxis.

Verkehrsregeln

Generell gibt es kaum Verkehrsregeln, besonders die Rechts vor Links Regel findet man so gut wie gar nicht. Hauptverständigungszeichen im Verkehr ist die Hupe. Beim Zufahren auf eine Kreuzung, beim Überholen und bei anderen Manövern ist sie höchst beliebt. Des Weiteren trägt niemand einen Helm, auch nicht bei hohen Geschwindigkeiten.

Einen Führerschein haben die wenigsten Fahrer. Sobald die Familien irgendwoher ein Auto bekommen können, wird der Mann Taxifahrer. Selbst Auto oder Moto zu fahren, solltest du also gut überlegen.

Der Markt in Togo

Die Haupteinkaufsstätte in Togo ist der Markt. Dort werden Schnäppchen geschlagen und teure Gewinne abgeräumt. Der Markt findet jeden Tag statt, jedoch kommen an zwei Tagen in der Woche zusätzlich die Bauern aus der Region und bieten ihre Ware feil. Lass dich nicht stören von dem fehlenden Umweltbewusstsein der Togoer – der Marktbereich ist meistens die dreckigste Gegend der Stadt, da die meisten ihren Müll auf der Straße hinterlassen.

Das Marktgelände ist aufgeteilt in verschiedene Bereiche, das heißt neben der Gemüse- und Obstecke, dem geschmorrten Fisch und rohem Fleisch über Kräuter, Gewürze und bunten Tabletten wirst du alles Erdenkliche finden – lebendige Tiere, Autoreifen, Plastikartikel und so weiter. Eigentlich beinhaltet jeder Markt auch noch einige Haufen mit Altkleidern, die wieder verkauft werden. Deshalb erstaunt es nicht, plötzlich Harry Potter-Schneeanzüge zu Gesicht zu bekommen.

Stoffmarkt

Außerdem lässt es sich auch prima über den Stoffmarkt schlendern – „pagne“, wie die Togoer die bunten Tücher nennen. Diesen findest du meistens am Rand des Marktgeländes oder auch in einer extra Halle. Die bunt gemusterten Stoffe variieren stark in Preis und Qualität. Daher wird es sicher eine Zeit dauern, bis du durch das Angebot durchgestiegen bist und die richtigen Stoffe für dich entdeckt hast. Noch zumal einige Stoffe auch nur eine gewisse Zeitlang auf dem Markt zu finden sind. Traditionelle Stoffe hingegen aus oftmals gewebten Mustern findest du eher in in abgelegeneren Gegenden. Die „Mode“-Stoffe stammen zu weiten Teilen aus Nigeria und manchmal sogar aus Europa.

Handeln

Das Klischee, bei jeder Kleinigkeit zu handeln, trifft beinahe überall zu. In diesem Sinne solltest du daher unter deinem angestrebten Preis mit dem Handeln beginnen. Wenn du jedoch zu niedrig einsteigst, sind die Verkäufer beleidigt und schicken dich weg. Das Gefühl für Ware und Preise muss sich natürlich erst einstellen. Also nicht enttäuscht sein, wenn du nicht gleich zu Beginn die großen Schnäppchen schlägst. Oftmals hängt der Preis auch von der jeweiligen Laune des Verkäufers ab. Auch wenn du denkst, ihm bekannt zu sein, passiert es trotzdem, dass er einen horrenden Preis vorschlägt. Eine Art und Weise damit umzugehen, wirst du selbst herausfinden – Humor ist zum Beispiel eine recht erfolgreiche Variante.

Angebot

Besonders der Obst- und Gemüsemarkt ist stark saisongeprägt. So stehen die Verkäufer etwa in den Wintermonaten vor Ananasbergen, die sie kaum alle verkaufen können. Zu jeder Zeit gibt es jedoch vorrangig zwei oder drei Obstsorten. Eine Auswahl wie in deutschen Supermärkten findest du nicht!

Wenn du deine Obst- und Gemüseeinkäufe erledigt hast, darfst du dich ruhig mal in die „fremde“ Abteilung aus Kräutern, Steinen und sonstigen dir unbekannten Dingen wagen. Es wird lustige Sachen zu entdecken geben. Hierbei darfst du durchaus Interesse zeigen und dich bei den Verkäufern nach ihrer Ware erkundigen.

Ernte

Fast jede Familie hat irgendwo irgendwelche Felder, die sie in den meisten Fällen von der Familie oder Freunden übernommen haben. Oft sind dies Maniok- oder Yams-Felder – das Hauptnahrungsmittel der Togoer zumindest in den fruchtbaren Regionen, auf dem trockenen Land ernähren sie sich vor allem von Hirse und Maismehl. Sofern es dir möglich ist, versuche einmal mit zur Ernte zu gehen. Das ist körperlich zwar ziemlich anstrengend, wird aber gebührend mit der tollen Stimmung auf den Feldern belohnt. Die Togoer singen und schwatzen dabei und in der Mittagspause trifft man sich unter einem kleinen Palmenhain zum Imbiss. Besonders freuen sie sich, wenn du ebenso wie sie versucht, die Ernte auf dem Kopf zu transportieren. Sicher werden sie sich auch über dich amüsieren, aber dennoch schätzen sie dein Engagement sehr.

Der Haushalt

Für den Haushalt sind in Togo hauptsächlich die Frauen verantwortlich, da sie in den meisten Familien den ganzen Tag zu Hause sind. Viele Dinge erledigen sie selbst ohne Hilfe von anderen, also keine Putzfrauen oder Kinderbetreuer. Wenn die Kinder aus der Schule kommen, werden sie zwar auch mit in den Haushalt eingespannt, die Organisation des Ganzen behält jedoch immer die Mutter. Oft wohnen mehrere Generationen zusammen auf einem Hof. Dann erledigt die älteste Generation auch leichtere Aufgaben,  wie Fegen oder Hilfe beim Kochen. Im Übrigen herrscht hier ein sehr autoritärer Umgang. So hängt also die meiste Arbeit stets an der Mutter mit den jüngsten Kindern.

Mahlzeiten

Oft schon vor Sonnenaufgang beginnt der Tag der Mutter. Dann bereitet sie das Frühstück für die Kleinen vor. Das sieht meist einen gekochten Brei aus Wasser, Maismehl, Zucker und manchmal Erdnüssen vor – „bouille“ genannt. Wenn die Kinder aus dem Haus gehen, erledigt sie noch andere Tätigkeiten wie Waschen, Fegen oder sich um den eigenen Anbau kümmern. Da es meistens nur eine Feuerstelle gibt, beginnt sie sehr bald schon mit den Vorbereitungen für das Mittagessen. Dies brodelt meist mehrere Stunden im Topf. Durch dieses lange Kochen wird das Essen zum einen aromatischer und zum anderen werden die Bakterien in den frischen Zutaten abgetötet. Gegessen wird mit den Fingern. Manchmal bekommt jeder seine eigene Schüssel, manchmal essen alle aus einer. Dann isst du sozusagen den Streifen von dir aus bis zur Mitte.

Bei geübten Finger-Essern werden lediglich zwei, höchstens drei, Finger benutzt. Der Rest der Hand bleibt sauber! Schon vor dem Essen werden Schüsseln mit Wasser für das Händewaschen bereit gestellt. Auch wenn du dir deine Hände danach noch einmal gründlicher wäschst, trotzdem erst einmal das gleiche Schüsselchen wie die Togoer benutzen.

Das Nationalgericht in Togo ist „fufu“, ein püreeartiges Gericht aus gestampftem Yams und Maniok. Fufu herzustellen, ist sehr anstrengend. Der Yams wird sehr lange und kräftig mit mehreren großen Stäben kleingestampft. Deshalb kommen hier hin und wieder auch die Männer zum Einsatz! Sonntags nach der Kirche, wenn die Familie zusammen auf dem Hof ist, wird dieses Gericht oft zubereitet. Dann hört man von überallher das charakteristische „tokktokktokk“ der Fufu-Stäbe, wie sie in die Schüsseln klopfen.

Einige Frauen verkaufen in den frühen Abendstunden Snacks vor der Haustür. Dann ist die meiste Arbeit im Haus erledigt und sie bekommen auch noch etwas vom Leben auf der Straße mit. Diesen Imbiss müssen sie natürlich auch tagsüber vorbereiten. Du wirst selbst sehen, mit welcher Selbstverständlichkeit die Frauen all diese Arbeit erledigen.

Waschen

Das Wäschewaschen erfolgt in zwei großen Bottichen mit kaltem Wasser. Als Waschmittel benutzen die Togoer Kernseife oder bei starkem Dreck „Javel“, ein stinkendes, chlorhaltiger Reinigungsmittel. Die eingeweichten und gewaschenen Kleider kommen in die Schüssel mit klarem Wasser und werden darin ausgespült. Die Togoer haben eine beeindruckende Technik für das Wäscheauswringen. Nach einigen Wochen wirst du diese hilfreiche Technik bestimmt schon besser beherrschen und doppelt so schnell sein!

Schneiderinnen

Natürlich sind die Frauen auch für die Kleidung der Kinder zuständig. Dafür kaufen sie Stoff auf dem Markt. Anschließend gehen sie mit den Kindern zum Schneider – in den meisten Fällen sind es Schneiderinnen. Diese nehmen Maß von den Kindern und fertigen innerhalb einiger Tage das gewünschte Kleidungsstück an.

Wie du feststellen wirst, sind die togoischen Schnitte selten für europäische Figuren gemacht. Wenn du Freude daran findest, kannst du dich also beim Entwerfen von Kleidungsstücken ordentlich austoben! Die ganzen auf dem Markt erstandenen farbenfrohen Stoffe sollen ja schließlich auch getragen werden!

Togos Kinder

Kinder sind die Säulen der Gesellschaft. Sie strahlen, sind ausgelassen und lebensfroh. Schon früh werden sie in die Erwachsenenwelt eingegliedert.

Autorität

Erstaunlich viele Kinder sind sehr diszipliniert und müssen sich in der Schule sowie in der Familie häufig unterordnen. So gut wie in jeder Familie werden die Kinder hin und wieder geschlagen. Das meint nicht, dass sie grün und blau geprügelt werden. Ein „Klaps“ ist aber eine weit verbreitete Erziehungsmethode. Generell werden die Kinder  nicht sie verhätschelt wie in Deutschland. Auch in der Krippe werden sie härter – und nicht mit Seidenhandschuhen – angefasst.

Außerdem tragen fast alle Schulkinder während der Schulzeit ganz kurze Haare. So müssen sie angeblich weniger Zeit verwenden, um diese zu pflegen und können mehr für die Schule arbeiten.

Große Respektpersonen sind auch die Großeltern bzw. generell ältere Personen in der Gesellschaft.

Spiele

Kinder sind sehr einfallsreich in der Kreation ihrer Spiele und Spielsachen. Höchst beliebt sind alte Auto- oder Fahrradreifen. Sie treiben diese mit einem Stock an, wie man es von früher kennt. Oft basteln sie auch Konstruktionen aus Müll, Blättern oder anderen Gegenständen. Sie können sich auch stundenlang mit mitgebrachten Dingen aus Deutschland beschäftigen.

Prinzipiell siehst du Kinder viel mehr in Gruppen. Eigentlich spielt kein Kind für sich allein.

Die Weißen

Als Weißer wirst du in Togo „yovo“ genannt. In den meisten Regionen singen die Kinder zur Begrüßung der Weißen ein Lied. Es lautet ungefähr so: „Yovo, yovo, a va – a va bien – merci“. Viele Kleinkinder verstehen den Text noch nicht und nuscheln die Silben einfach mit, wie sie sie von den Älteren aufgeschnappt haben, Dieses Lied ist keineswegs böse gemeint. Ganz im Gegenteil, sie freuen sich, dich zu sehen. Dennoch kann es auf Dauer sicher ein wenig anstrengend für dich werden.

Auch die Erwachsenen werden dir als Weißer „yovo, yovo“ hinterherrufen. Viele wollen damit bezwecken, dass du zu ihnen oder ihrem Stand kommst. Entweder grüßt du sie freundlich oder ignorierst sie einfach.

Die kulturellen Praktiken in Togo

Gesellschaftliche Bräuche und Feste sind in Togo sehr verbreitet. Diese Praktiken haben in den meisten Fällen einen religiösen Hintergrund. Dies meint nicht ausschließlich die christliche oder islamische Religion, sondern auch togoische Kulturreligionen.

Vorbereitung von Festen

Zu jedem Fest ziehen die Togoer ihre schicksten und buntesten Kleider an. Oft lassen sie sich auch extra für diesen Anlass neue Kleider schneidern.

Außerdem gibt es zu jedem Fest meistens ein großes Essen. Dafür wird ordentlich Fleisch eingekauft. Das ist wertvoll und teuer. Deshalb kommt es eher selten auf den Tisch. Gutes Fleisch zu essen, bedeutet für die Togoer, dass sie einige Tage vorher ein lebendiges Tier vom Markt kaufen und es im Hof halten. Das kann je nach Budget eine Ziege sein, aber auch Hühner sind beliebt.

Zu diesem Festmahl laden sie Nachbarn, Freunde oder Bekannte ein. Oft helfen diese auch schon bei der Vorbereitung und setzen sich nicht an den gedeckten Tisch – den es im Übrigen nur in den wenigsten Fällen gibt! Dann wird geredet, gesungen und Musik gemacht. Angesagt ist nicht unbedingt immer die Trommelmusik. Auch einfach aufgenommene Reggae-Töne aus einem alten Kassettenrecorder laden zum Tanz ein! Du solltest also auf jeden Fall die Möglichkeit nutzen, an Festen teilzunehmen.

Christliche Feiertage

Darunter fallen vor allem Weihnachten und Ostern. Dabei geht es weniger um Geschenke. Natürlich freuen sich die Togoer, wenn du an diesem Tag ein paar deiner Gastgeschenke verteilst. Eine beeindruckende Eigenschaft von ihnen ist, alles untereinander zu teilen. Wenn du zum Beispiel Schokolade verschenkst, kann es passieren, dass sie alle Personen im näheren Umkreis zusammenrufen. Dann kriegt jeder ein winziges Stück Schokolade und alle sind zufrieden!

An allen Feiertagen gehen die Togoer in die Kirche und essen im Anschluss gemeinsam. Sogar die Frau ist dann einmal befreit von häuslichen Tätigkeiten. Natürlich muss gekocht werden, aber Wäsche macht sie in der Regel an diesen Tagen nicht.

Alkohol

Alkohol ist ein sehr seltenes Genussmittel. Wenn getrunken wird, gibt es Schnaps: Rum oder „Sodabi“ – ein selbstgebrannter, oft nicht ganz sauber hergestellter Schnaps. Lizenzen gibt es dafür natürlich nicht. Außerdem trinken vorwiegend die Männer. Sie bieten dir aber sicher auch mal ein Gläschen an. Besonders wenn du den Dorfchef triffst. Dann musst du ihn in seiner Stube ausgiebig begrüßen. Im Anschluss wandern ein oder zwei Gläser Schnaps herum, von denen alle trinken. Zumindest nippen solltest du – möglichst an einer noch sauberen Stelle!

Muslimische Feiern

In jeder Stadt gibt es ein muslimisches Viertel. Muslime und Christen leben friedlich nebeneinander und durchmischen sich im Alltag auch. Genauso wie die Christen feiern die Muslime auch ihre Feiertage. Vor allem Feste wie Hochzeiten werden besonders aufwendig und kostspielig zelebriert. Natürlich ist die Sprache dabei Ewe. Trotzdem ist es für dich sicher ein riesen Ereignis, dabei zu sein.

Naturreligion

Der Glaube an Kräuter, Geister und Talismane ist in Togo sehr üblich. Sie zelebrieren diesen Glauben nicht täglich auf der Straße. Jedoch gibt es schon an fast jeder Ecke einen Kräuterexperten. Dieser berät seine Kunden, braut Tränke und stellt Talismane – etwa gegen die Gefahr eines Flugzeugabsturzes – her! Außerdem finden regelmäßig etwas außerhalb der Stadt Gottesdienste in der Natur statt. Hier wird nicht der christliche oder muslimische Glaube gepredigt. Vielmehr geht es um Dämonen und die Vertreibung von Geistern. Trance und Rauschzustände sind dabei häufige Vorgehensweisen der Prediger. Wenn es dich interessiert, kannst du ruhig mitgehen. Am besten allerdings mit dir gut vertrauten Personen, da du wahrscheinlich der einzige Weiße unter mehreren Hundert Togoern sein wirst.

Kunst und Kultur

Musik ist ein essentieller Bestandteil der Togoer, vor allem der Jugendlichen. So gut wie jeder Jugendliche kann trommeln, ohne dass er es wirklich gelernt hat. Große Freude bereiten ihnen auch Trommelstunden oder -kurse mit Europäern. Sie sind gute Lehrer, und meist mit einem besseren Rhythmusgefühl ausgestattet. Zu den Trommelklängen wird oft getanzt. In diesen Tänzern erzählen die Togoer kleine Geschichten aus dem Alltag.

Auch Batiken und Schnitzereien sind häufig gesehene Kunstformen. An vielen Orten der Stadt gibt es kleine Batik- und Schnitzer-Ateliers. Auch dort kannst du hereinschauen und fragen, ob du dir ihre Arbeit mal ansehen darfst. Oft kannst du problemlos auch ein bisschen mitarbeiten.

Die Regenzeit in Togo

In Togo gibt es zwei Regenzeiten pro Jahr, die eine von April bis Juli und die andere von September bis November. Während der Regenzeit kommt es ein bis zwei Mal am Tag zu Platzregen. Dann packen alle in höchster Eile ihre Sachen zusammen und verlassen fluchtartig die Straße. Der Regen dauert nicht länger als eine Stunde. Nach Ende des Regens scheint innerhalb weniger Sekunden wieder die Sonne und die Menschen kehren zu ihren eigentlichen Beschäftigungen zurück.

Verkehr während der Regenzeit

An vielen nicht befestigten Straßen bilden sich dann kleine Sümpfe. Das stehende Wasser zieht viele Insekten, Bakterien und so weiter an. Sie kann man jedoch meist in dem braunen Matsch nicht sehen. Bei einigen Wegen wird es sich nicht vermeiden lassen, durch zu waten. Wenn du offene Wunden an den Beinen hast, musst du besonders vorsichtig sein: Infektionsgefahr. Wenn möglich, besser einen Weg herum nehmen.

Auch wenn du Überlandfahrten oder generell längere Fahrten planst, solltest du mehr Zeit einplanen. Die Straßen können unterspült sein. Oft stoppen die Busse auch auf der Straße, um das Ende des Regens abzuwarten.

Wetter

Auch in der Regenzeit gibt es große Schwankungen in den Temperaturen. Während es tagsüber durchschnittlich um die 27° C warm ist, kühlt es am Abend deutlich ab. Das bleibt auch so, wenn die Regenzeit vorbei ist. In unseren Wintermonaten legt sich ein kalter Wind über Togo, der viel Staub bzw. Sand mit sich bringt. Dieser sieht man am gesamten Himmel bis zum Horizont. Der Wind ist der Harmattan, ein Wüstenwind weit aus dem Norden.

Jacke und lange Hose sollten daher auf jeden Fall zu deinem Gepäck gehören.

Natur

Die Regenzeit bewässert die Pflanzen und Felder. Dann ist bis auf den trockenen Norden fast das ganze Land grün. Einen Ausflug in den Regenwald oder zu einem meist versteckt liegenden Wasserfall solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen. Fahr aber am besten mit einem Togoer zusammen. Er kennt sich sicher besser aus als du oder als irgendeine Karte.

Krankheiten während der Regenzeit

Vor allem während der Regenzeit solltest gut auf Mücken Acht geben. Diese vermehren sich in dieser Zeit besonders schnell. Also immer das Moskitonetz gut verschließen und in der Dämmerung ordentlich mit Anti-Mücken-Spray eincremen. Abends lange Sachen tragen!

Togos Landschaft

In Togo wirst du auf sehr abwechslungsreiche Landschaft treffen. Der Norden ist sehr karg, der Süden aufgrund des tropischen Klimas eher fruchtbar und grün. Aber auch der Süden ist während der Trockenzeit von Dezember bis März deutlich weniger trockener.

Außerhalb der Städte gibt es selten durch den Menschen strukturierte Gegenden. Deshalb reicht das grün oder braun der Erde bzw. der Felder bis zum Horizont. Oft liegt ein weißer Dunst über den Baumspitzen oder über den Feldern. Ein Aufstieg auf einen höher gelegenen Punkt ist also sehr empfehlenswert.

Landwirtschaft

Im Regenwald findest du Nutzpflanzen von Bananenstauden, Kaffee- und Kakaobohnen über Ananasfelder bis hin zu Teakbäumen und unzähligen anderen Pflanzen. An den wenigsten Stellen ist der Regenwald gepflegt wie wir es aus der Landwirtschaft kennen. Vieles wächst durcheinander. Ordentlich abgetrennte Felder gibt es nicht. Außerhalb des Regenwaldes bauen die Togoer zum Beispiel Baumwolle an. Leider finden sie dafür keinen richtigen Absatz mehr.

Viele Familien besitzen direkt am Hof ein Beet oder kleines Feld. Oft bauen sie dort Yams oder Maniok für den eigenen Bedarf an. Auch große Palmen mit leckeren Papayas wirst du oft sehen.

Einige Familien haben auch eine Anbaufläche im Regenwald. Wenn es dir möglich ist, sollest du mit zur Ernte gehen.

Ausflüge

Da die togoischen Städte nicht besonders groß sind, kommst du auch sofort in die Natur. Meist führen Wege aus der Stadt raus, sodass du nicht Feldeinwärts gehen musst. Falls doch kannst du schnell die Orientierung verlieren, weil die Gebiete oft nicht gepflegt sind. Also gut den Weg merken oder nachfragen.

Ein sehr beliebtes Ausflugsziel sind die zahlreichen Wasserfälle in Togo. Besonders in der bergigen Region Kloto gibt es eine Menge.

Ein sehr erlebnisreicher Ausflug ist auch die Fahrt zu der Familie deiner Gastfamilie. Die meisten haben Verwandte auf dem Land. Dort verläuft der Alltag sehr anders als in der Stadt. In vielen abgelegenen Gebieten haben die Bewohner noch nie einen Weißen gesehen.