Durch meinen Schüleraustausch in Frankreich konnte ich meine Sprachkenntnisse verbessern und habe eine guten Einblick in die Kultur des Landes erhalten.
Mein Schüleraustausch in Frankreich war eine Erfahrung, die mich besonders sprachlich sehr weiter gebracht hat. Nach der 10. Klasse, kurz vor dem Abitur, entschloss ich mich, ein Jahr in unserem Nachbarland zu verbringen. In der Schule hatte ich bereits mehrere Jahre Französisch gelernt und über meine Lehrerin die Kontaktadresse einer Vermittlungsorganisation für den Schüleraustausch bekommen. Sie war mir auch bei der Bewerbung sowie bei der Vorbereitung des Vorstellungsgesprächs behilflich. Das Programm beinhaltete für die besten Schüler sogar ein Stipendium, wozu ich allerdings erst zu einer groß angelegten Prüfung gehen musste. Am Ende war ich bei dem Test unter den ersten fünf und erhielt als Belohnung das kleine Stipendium für die Zeit in Frankreich.
Fast ein Jahr Vorbereitung – und das Abenteuer beginnt
Nach fast einem Jahr Vorbereitung ging es endlich los. Der Flieger brachte mich in die zweitgrößte Stadt des Landes, nach Lyon. Hier wurde ich herzlich von einigen Schülern und einer Lehrerin in Empfang genommen. Zusammen mit den anderen beiden Austauschschülern wurden wir erst einmal in die Schule gefahren, wo es eine kleine Einführung gab. Anschließend ging es für jeden von uns in eine der Gastfamilien.
Da die Tochter meiner Familie in derselben Klasse war wie ich, hatte ich sofort Anschluss. Sie hat sich sehr darum bemüht, mich in die Klassengemeinschaft zu integrieren, sodass ich schnell Freunde fand. Meistens wurde natürlich auf Französisch gesprochen. Manche Schüler besuchten aber auch den Deutschunterricht und hatten sehr viel Lust darauf, mit mir zu üben. Bei meinem Schüleraustausch waren die Tandem-Partner für mich ausgesprochen wichtig. Hierdurch habe ich beinahe mehr das Sprechen gelernt, als durch den Unterricht.
Viel Zeit zum Entdecken
Die Lehrer waren ebenfalls sehr nett. Jeden Tag hatte ich vier bis fünf Unterrichtsstunden zu absolvieren – einschließlich solcher Fächer wie Physik und Sport. Meinen Stundenplan konnte ich dabei größtenteils selber zusammenstellen. Ab und zu gab es auch freie Tage für Ausflüge. Gleich zu Beginn wurden wir zu einem sehr schönen Stadtrundgang mitgenommen: Wir konnten uns das Kinomuseum und das Wohnhaus der Gebrüder Lumière ansehen. Ebenfalls fand ich es schön, durch die engen Altstadtgassen des Viertels Vieux Lyon zu spazieren. Der Blick auf die malerisch dahin fließende Rhône bleibt mir bis heute im Gedächtnis.
Später ging es dann hoch in die Alpen, um die frische Bergluft zu genießen. Die französische Hauptstadt Paris, der Hafenort Marseille und Radtouren durch die violetten, wohlriechenden Lavendelfelder der Provence werde ich wahrscheinlich niemals vergessen. Viel gelernt habe ich auch über die einheimische Küche und wie stark sie sich in Lyon von anderen Teilen Frankreichs unterscheidet. Meine Gastfamilie hat sich ziemlich ins Zeug gelegt, um mir Lyoner Quiche und kross gebratene Froschschenkel schmackhaft zu machen. Zugegeben: Letzteres gab es mehr aufgrund meines Verlangens. Ich hatte einfach Lust, das berühmte französische Gericht einmal auszuprobieren. Sehr lecker waren die Froschschenkel eigentlich nicht. Dafür haben mir die vielen Käsesorten der Region besonders gut geschmeckt.
Der Schüleraustausch war für meine Berufswahl sehr wichtig
Insgesamt konnte ich eine wirklich umfangreiche Erfahrung zurück nach Deutschland nehmen und ich denke, dass mir der Aufenthalt auch in meiner beruflichen Zukunft sehr weiterhelfen wird. Ich sehe mich auf jeden Fall in einem Beruf, der irgendetwas mit Frankreich zu tun hat. Insofern konnte mir kaum etwas Besseres passieren als dieser Schüleraustausch.